Ein Produkt der  
Die grösste Wochenzeitung im Fricktal
fricktal info
Verlag: 
Mobus AG, 4332 Stein
  Inserate: 
Texte:
inserat@fricktal.info
redaktion@fricktal.info
Fricktalwetter
Bedeckt
6 °C Luftfeuchtigkeit: 95%

Montag
9.2 °C | 10 °C

Dienstag
9 °C | 16.5 °C

Ratgeber Naturmedizin – 32 - 2025

Sonja Wunderlin, Naturheilpraktikerin
Praxis am Laufenplatz 148, 5080 Laufenburg, Tel. 062 874 00 16

Kontaktlos einsam
An einigen Bahnöfen habe ich Plakate entdeckt mit dem Aufruf, man solle seine sozialen Kontakte pflegen. Die haben mich nachdenklich gestimmt und mich zu diesem Ratgeber inspiriert.
Das Wort «kontaktlos» kommt mir dazu in den Sinn: kontaktloses Bezahlen, kontaktlos befreundet sein, also virtuelle «Freunde» haben, die dann, weil eigentlich kontaktlos, eben nicht da sind, wenn man sie mal ganz reell braucht. Oder sich kontaktlos informieren, dass man die Grossmutter nicht mehr fragen braucht, wie man Zucchettikuchen macht, weil die Suchmaschine das auch weiss und das schneller und einfacher geht. Aber ist das auch besser?
Die technischen Möglichkeiten geben uns das kurzzeitige Gefühl, dass wir alles alleine und kontaktlos erledigen können. Es entsteht der Eindruck, es bräuche kein Papier mehr, keinen Postschalter, ich müsse nicht mehr aus dem Haus gehen um einzukaufen, jemandem zu gratulieren oder ein Erlebnis zu teilen. Und dann braucht es plötzlich Plakate, die uns sagen, wir sollen unsere sozialen Kontakte pflegen. Jemand hat da gemerkt, dass vielen von uns da irgendwas fehlt. Dass die Einsamkeit zunimmt, weil wir oft kontaktlos in Kontakt sind.
Kontakte finden nicht nur zwischen Mensch und Mensch statt, sondern auch in der Natur in der Begegnung mit Pflanzen, Tieren oder mit den Elementen – in der Erde wühlen, frische Luft einatmen, im Rhein schwimmen gehen, am Feuer sitzen, im Wald spazieren, raus aus der Komfortzone gehen. Kontakt zwischen Mensch und Kunst oder Mensch und Ideen. Ein Eintauchen findet statt, ein Sich-Einlassen. Es ist etwas Langsames, Inniges, es braucht Zeit, Geduld.
Kontakt kommt von lateinisch «contingere», berühren. Erst wenn ich etwas richtig berühre, kann es mich auch wiederum berühren. Daraus kann Neues entstehen.
Mehr Berührung schaffen.
Eigentlich ist es ganz einfach: Wer sich einsam fühlt, kann mehr Berührung schaffen. Möglichkeiten sind immer da.
Man kann einen Garten anlegen, Töpfe bepflanzen, Haustiere pflegen. Oder wieder einmal etwas ganz Neues beginnen, neue Sprachen oder Techniken lernen, Kurse für Pflanzenkunde oder Vogelkunde besuchen. Oder man nimmt ganz direkt Kontakte zu guten Leuten auf, zeigt Interesse an ihnen, anstatt zu warten, bis allenfalls einmal das Telefon klingelt. Praktisch bei der Kontaktaufnahme kann auch das Teilen von Geräten, Gärten, Wohnraum oder Geschäftsräumen sein. Wer regelmässig Leute einlädt zum Essen, Spielen oder zu kulturellen Anlässen, der erlebt bestimmt einiges. Oder man kann sich sportlich betätigen in einem Club, in einer Mannschaft. Und wem gar nichts von meinen Vorschlägen gefällt, kann sich gleich selbst was ausdenken, etwas Tolles anleiern oder gründen.
Wenn wir verstehen, dass alles uns braucht und wir gleichzeitig alles um uns herum brauchen und unser Leben davon abhängt, dann ist alles in Beziehung.

Ich wünsche gute Kontakte.

Fragen richten Sie gerne an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Weiterführende Informationen finden Sie unter www.sonjawunderlin.ch

 

Ratgeber Naturmedizin – 19 - 2025

Sonja Wunderlin, Naturheilpraktikerin
Praxis am Laufenplatz 148, 5080 Laufenburg, Tel. 062 874 00 16

Foto: zVgSchröpfen bei chronischen Nackenschmerzen und Verspannungen
Das Schröpfen ist eine uralte Methode. Früheste Abbildungen finden sich 3300 v.u.Z., auch schon die Römer haben in ihren Bädern mit den Sauggläsern geschröpft.
Beim Schröpfen werden mehrere Hohlkörper, die können aus Glas, Ton oder historisch auch aus Horn oder Bambus sein, durch einen Unterdruck auf die Haut gesetzt, wodurch die Haut sich ins Glas hineinsaugt. Das Vakuum im Glas kann durch Erhitzen der Luft mit Feuer oder mit einem Gummiball erzeugt werden.
Mit der Schröpf-Technik werden vor allem chronisch entzündliche Krankheiten behandelt, welche ursprünglich auf einem Mangel an Wärme basieren. Der Organismus versucht sich durch Fieber oder Entzündung zu heilen, schafft dies jedoch nicht ganz. In der Folge kommt es immer wieder zur Entzündung, die nicht mehr zur Ausheilung führt. Sie chronifiziert: Schmerzhafte Erkrankungen des Bewegungsapparates wie chronische Muskelverspannungen, aktivierte Arthrosen und Arthritis, Rückenschmerzen, chronische Atemwegserkrankungen wie chronische Bronchitis oder immer wiederkehrende grippale Infekte, Mandelentzündungen, Nebenhöhlenentzündungen.
Die Naturheilkunde hat hier wiederum den Ansatz, die Heilungsprozesse nicht zu unterbinden, sondern zu beobachten, in welche Richtung der Körper versucht, eine Heilung zu erreichen und in die selbe Richtung zu arbeiten. Was sich erstmal gewöhnungsbedürftig anhört: Bei Entzündungen, welche chronifiziert sind, werden diese sogar noch unterstützt und mit dem Schröpfkopf «angefeuert». Das Ziel ist dabei, dass sie wieder aus dem chronischen Zustand heraus aktiviert wird und überwunden werden kann. Dazu wird nicht mit dem geschwächte Organ selbst, sondern über die Haut, ableitend oder über die Reflexzonen am Rücken gearbeitet. Der Körper reagiert auf den Reiz wie bei einem Bluterguss nach Verletzung mit der Aktivierung diverser Aufräummechanismen: Das Immunsystem reagiert, die Durchblutung und der Lymphfluss werden gesteigert, das Gewebe wird reorganisiert.
Die Heilung erfolgt nicht duch das Schröpfen selbst, sondern über die Reaktion, welche im Körper ausgelöst wird. Der Behandelte heilt sich über den Impuls der Gläser selbst.
Im Unterschied zu einer Massage wird die Haut nicht nach innen gedrückt, sondern nach aussen gezogen, was eine Lockerung gewisser verhärteter Strukturen ermöglicht, es entsteht ein leichtes «Wohlweh» beim Behandelten. Zudem wirkt die Schröpfbehandlung bis zu einer Woche nach.
Im Fricktal übrigens war die Schröpfmethode schon länger sehr beliebt: In Laufenburg wurde vor einigen Jahren bei Aushubarbeiten ein Keller aus dem 15. Jahrhundert entdeckt, das ehemalige «Siechenhaus», aus welchem mehrere Schröpfköpfe aus Ton geborgen wurden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass bereits zur Zeit der Römer um Augusta Raurica hier geschröpft wurde. Man kann also sagen, dass die Methode auch in unserer Grossregion «traditionell verankert» ist. Heute gehört sie zur Traditionellen Chinesischen Medizin TCM genauso wie zur Traditionellen Europäischen Naturheilkunde TEN und wird immer noch angewandt.

Fragen richten Sie gerne an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
Weiterführende Informationen finden Sie unter www.sonjawunderlin.ch