Von Andreas Burckhardt, Möhlin
Man stelle sich vor: Die Stadt Rheinfelden verkauft der Gemeinde Möhlin einen Feuerwehr-Löschwagen mit der Auflage, diesen nicht für Brände in andern Gemeinden zu verwenden. – Nun bricht ein gewaltiger Brand in Zuzgen aus, und Möhlin möchte diesen Löschwagen Zuzgen zur Verfügung stellen, aber die Stadt Rheinfelden verbietet das.
Absurd, nicht wahr? - Genau so absurd wie die folgende, leider wahre Geschichte, die ich mit Entsetzen gelesen habe: Die Schweiz verbietet Deutschland, der Ukraine Munition aus der Schweiz zur Selbstverteidigung zukommen zu lassen mit der spitzfindigen Begründung, dass kein «Kriegsmaterial» (in Wirklichkeit ist es ja Verteidigungsmaterial) in «kriegsführende» Länder exportiert werden darf; nach Saudi-Arabien, die USA usw. aber offenbar problemlos).
Ich bin natürlich entsetzt, denn die Ukraine braucht diese Munition nicht, um «Krieg» zu führen, wie dies Russland tut, sondern ganz einfach um ihr Land zu verteidigen. – Dieses Verbot ist von mir aus gesehen genau so skandalös wie bis vor Kurzem die Weigerung, bei den Sanktionen gegen das russische Regime mitzumachen! – Da wurde unsere Regierung zum Glück durch den Druck von anderen Ländern und vielleicht auch durch unsere riesigen Kundgebungen in Bern und in Zürich praktisch gezwungen, diese menschenverachtende, feige Haltung aufzugeben.
Aber was jetzt geschieht, ist genau so verwerflich. Offenbar hat da der Mitte-Präsident Gerhard Pfister als beinahe Einziger eine gute Haltung.
