(pd) Ab sofort ist im Museumsfoyer des Naturama in Aarau ein ganz besonderes Fundstück zu sehen: ein echter Mammutzahn, entdeckt im September 2024 bei einer Kajakfahrt auf der Limmat bei Baden.
Was als gewöhnliche Paddeltour begann, endete mit einer eiszeitlichen Überraschung: Am 6. September 2024 entdeckte Enrico Cavedon bei einer Kajakfahrt auf der Limmat bei Baden ein ungewöhnliches Objekt am linken Ufer – es entpuppte sich als Backenzahn eines Wollhaarmammuts. Offiziell bestätigt und untersucht hat den aussergewöhnlich gut erhaltenen Fund Dr. Heinz Furrer vom Mammutmuseum Niederweningen. Anschliessend übergab Enrico Cavedon den Zahn dem Naturama Aargau, wo er gereinigt und konserviert wurde. Der imposante rechte Unterkiefer-Backenzahn stammt von einem rund 25-jährigen Mammuthus primigenius, das vor etwa 18'000 bis 20'000 Jahren lebte. Die Laboruntersuche ergaben leider keine genauere Datierung.
Erster Mammutfund im Limmattal
«Dieser Fund ist eine Bereicherung für unsere Sammlung», freut sich Jasmin Winkler, Co-Bereichsleiterin Museum im Naturama. «Den Zahn eines Wollhaarmammuts unter diesen Umständen zu finden ist ein aussergewöhnliches Ereignis. Dass dies ausgerechnet im unteren Limmattal passiert, ist umso erstaunlicher, da es bisher noch keine Mammutfunde zwischen Baden und der Rheinmündung gab. Das zeigt auch, dass es dort vor etwa 18'000 Jahren schon genug Pflanzenmaterial nach der grossen Vergletscherung gegeben haben muss, da Mammuts zwischen 150 und 200 kg Gräser und Kräuter pro Tag frassen.»
Für die Öffentlichkeit ab sofort zu bestaunen
Jetzt ist das besondere Fundstück im frei zugänglichen Eingangsbereich des Naturama öffentlich ausgestellt. Die eindrucksvolle Entdeckung bringt ein weiteres Stück Aargauer Urgeschichte ans Licht – ab sofort für alle sichtbar in Aarau. Mehr Informationen zur Eiszeit im Aargau und weitere Mammut-Ausgrabungen aus der Region finden Besucher:innen in der Dauerausstellung im Untergeschoss des Naturmuseums.