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Kanton Aargau will Erfahrungen mit automatisierten Fahrzeugen sammeln

(pd) Der Kanton Aargau schliesst sich dem Pilotprojekt der SBB, des Kantons Zürich und des Projektträgers Swiss Transit Lab im Furttal an. Hauptziel des Projekts ist es, gemeinsam die Zukunft der Mobilität aktiv mitzugestalten. Konkret wollen die Projektbeteiligten automatisierte Fahrzeuge für Reisende auf die Strasse bringen und so den öffentlichen Verkehr weiterentwickeln. Der Aargauer Regierungsrat bewilligte einen Verpflichtungskredit von 1,9 Millionen Franken, der dem Kanton Aargau den Einstieg ins Projekt ermöglicht.

Die SBB und der Kanton Zürich sind überzeugt, dass automatisierte Angebote insbesondere im öffentlichen Verkehr (öV) grosse Chancen bieten und haben im Furttal ein Pilotprojekt lanciert. Auch der Kanton Aargau sieht im Projekt die innovative Möglichkeit, den strassengebundenen öV weiterzuentwickeln und schliesst sich diesem Pilotprojekt im Furttal an. Der Regierungsrat des Kantons Aargau bewilligte dafür einen Verpflichtungskredit von 1,9 Millionen Franken. Die Projektpartner wollen herausfinden, wie selbstfahrende Fahrzeuge künftig den öV nutzbringend weiterentwickeln können, da die Technologie in den vergangenen Jahren entscheidende Fortschritte gemacht hat.
Ab 2026 beteiligt sich der Kanton Aargau am Pilotprojekt. Die automatisierten Fahrzeuge sollen in den Zürcher Gemeinden im Furttal sowie neu auch in der Aargauer Gemeinde Würenlos und Killwangen verkehren.

Ziele des Pilotprojekts
Der Kanton Aargau kann mit der Beteiligung am Pilotprojekt umfassende Erfahrungen und Erkenntnisse zum Einsatz automatisierter Fahrzeuge im öV sammeln (Geschäftsmodelle, Angebotsformen, Kosten, Betrieb). Er möchte damit auf innovative und zukunftsorientierte Weise die Rahmenbedingungen des künftigen Mobilitätsmarkt mitgestalten.
Um die angestrebten Ziele zu erreichen, werden im Laufe des Pilotprojekts verschiedene Fahrzeugarten und Angebotsformen getestet. Es ist vorgesehen, dass automatisierte Personenwagen sowie Kleinbusse zum Einsatz kommen. Die Fahrzeuge sollen sich sowohl an bestehenden Buslinien orientieren als auch beispielsweise das Angebot in Randzeiten ergänzen oder auch als On-Demand-Angebote kursieren. Die konkreten Angebote werden während des Projektes laufend weiterentwickelt. Das Pilotprojekt und das Erreichen der Ziele werden mit einem Monitoring überprüft.

Die Projektpartner – auf gemeinsamen Stärken aufbauen
Die Projektpartner haben das Swiss Transit Lab mit der praktischen Umsetzung des Projekts betraut. Der Kanton Zürich leistet eine Anschubfinanzierung von 3,8 Millionen Franken, die SBB finanziert das Projekt über die maximale Projektdauer von 5 Jahren mit jeweils 1 Million Franken pro Jahr. Weitere Partner tragen zur Projektrealisierung bei: die Verkehrsbetriebe Glattal und Eurobus begleiten den operativen Betrieb, das Technologieunternehmen WeRide liefert die Technologie zum automatisierten Fahren und ioki, ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn, die Fahrgast-App. Die Projektpartner sind für weitere Beteiligte offen und sind bereits in Gesprächen mit potenziellen Inte-ressentinnen und Interessenten.

Warum automatisierte Fahrzeuge und wie sicher sind sie?
Automatisiert bedeutet, dass die Fahrzeuge am regulären Strassenverkehr teilnehmen, ohne dass ein Mensch am Steuer sitzt. Sie werden von einer Software gesteuert, die mithilfe zahlreicher Sensoren die Umgebung erfasst. Gleichzeitig werden die Fahrzeuge durch eine zentrale Leitstelle überwacht. Damit in allen Situationen die Sicherheit gewährleistet ist, können die Fahrzeuge bei Bedarf menschliche Unterstützung anfordern. Sicherheit hat für die Projektpartner oberste Priorität. Das Pilotprojekt wird deshalb eng vom Bundesamt für Strassen (ASTRA) begleitet. Sobald die Ausnahmebewilligung des ASTRA vorliegt, startet die Kartierungs- und Trainingsphase im Einsatzgebiet. Aus Sicht des öV sind automatisierte Fahrzeuge langfristig besonders dann interessant, wenn sie als autonome Busse im Linienbetrieb eingesetzt werden können und die Betriebskosten geringer sind als im konventionellen Linienverkehr. Dadurch könnten automatisierte Fahrzeuge auch in Gebieten mit geringer Nachfrage attraktive öV-Angebote ermöglichen. Weiter könnten automatisierte Fahrzeuge flexibler eingesetzt werden als konventionelle Linienbetriebe, beispielsweise bei der Abfahrtszeit, Routenführung und Haltestellenbedienung. Insbesondere für die erste und letzte Meile oder zur Verbesserung des öV-Angebots zu Randzeiten können automatisierte Fahrzeuge so einen Beitrag zur Stärkung des öV leisten.