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AG: Gemeindefinanzausgleich 2026 – Über 105 Millionen Franken werden umverteilt

(pd) Das Umverteilungsvolumen zwischen den Gemeinden beträgt 105 Millionen Franken, was im Vergleich zu den Vorjahren einer Zunahme entspricht. Grund dafür ist der starke Anstieg der kommunalen Steuererträge im Jahr 2024, die in die Berechnung des Ressourcenausgleichs für das Jahr 2026 einfliessen. Die Lastenausgleichszahlungen bleiben stabil.

Im Jahr 2026 erhalten 133 Gemeinden Finanzausgleichsbeiträge im Umfang von rund 105,4 Millionen Franken. Im Vorjahr waren es 97 Millionen Franken, die zwischen den Gemeinden umverteilt wurden. Dies entspricht einer Zunahme von 9 Prozent. Grund für diesen Anstieg sind die stark gestiegenen Steuererträge aus dem Jahr 2024, die in die Berechnung des Ressourcenausgleichs einfliessen.
63 Gemeinden leisten Finanzausgleichsabgaben in der Höhe von 75 Millionen Franken. Die verbleibenden rund 30 Millionen Franken werden über den Kanton finanziert. Die dafür benötigten Mittel stammen aus den kantonalen Erträgen der Steuerzuschläge, die zweckgebunden für den Finanzausgleich erhoben werden.

Nicht alle Gemeinden gleich stark betroffen
Auf der Geberseite leistet die Stadt Baden 22 Prozent (16,48 Millionen Franken) aller Finanzausgleichsabgaben. Die Städte Baden und Aarau (8,41 Millionen Franken) finanzieren zusammen einen Drittel. Insgesamt erbringen 19 Gemeinden 80 Prozent des Abgabevolumens. Auf der Beitragsseite sind es 7 Gemeinden, die zusammen einen Drittel der Beiträge erhalten. 48 Gemeinden erhalten zusammen 80 Prozent.
Absolut gesehen leisten neben Baden und Aarau die Gemeinden Kaiseraugst, Rheinfelden und Oberwil-Lieli die höchsten Abgaben in den Ausgleichstopf. Die grössten Beitragsempfänger sind die Gemeinden Reinach, Wohlen, Oberentfelden, Neuenhof und Menziken.
Werden die Zahlungen pro Einwohnerin und Einwohner verglichen, verändern sich die Spitzenplätze: Die höchsten Beiträge pro Kopf erhalten Oberhof, Densbüren, Mandach, Schmiedrued und Wölflins-wil, die grösste Abgabenlast tragen Oberwil-Lieli, Geltwil, Kaiseraugst, Meisterschwanden und Ennetbaden.
Neben den Gemeinden, die Leistungen aus dem Finanzausgleich erbringen oder erhalten, ist knapp ein Viertel aller Gemeinden nur wenig von den Ausgleichszahlungen betroffen. Sie erhalten kaum etwas oder bezahlen nur wenig.

Starkes Wachstum des Ressourcenausgleichs
Während sich das Volumen des gesamten Finanzausgleichs in den Vorjahren nur langsam veränderte, steigen die Beiträge im Ressourcenausgleich 2026 gegenüber 2025 um 11 Prozent an. Der Grund dafür liegt bei den Steuererträgen der Gemeinden im Basisjahr 2024, das neu für die Berechnungen berücksichtigt wird: Diese sind im Vergleich mit dem Vorjahr um über 150 Millionen Franken angestiegen. In den Vorjahren betrug das jährliche Wachstum regelmässig um die 50 Millionen Franken. Dadurch erhöht sich der Normsteuerertrag aller Gemeinden insgesamt. Die Steuermehrerträge sind zudem nicht gleichmässig verteilt, was zu grösseren Disparitäten führt. Beides hat zur Folge, dass der Ressourcenausgleich reagiert, wie er reagieren muss: Das Umverteilungsvolumen steigt an.
Das Volumen im Bildungslastenausgleich sowie im räumlich-strukturellen Lastenausgleich bleibt bei etwas über 8 Millionen Franken beziehungsweise bei knapp 16 Millionen Franken konstant, jenes im Soziallastenausgleich sinkt um rund 1 Million Franken auf gut 19 Millionen Franken.

Finanzausgleich kennt verschiedene Ausgleichsinstrumente
Der Finanzausgleich besteht aus zwei Teilen: dem Ressourcen- und dem Lastenausgleich.
Der Ressourcenausgleich gleicht Unterschiede in der finanziellen Stärke der Gemeinden aus. Ge-meinden mit wenig Steuereinnahmen bekommen Geld, Gemeinden mit vielen Einnahmen zahlen Abgaben ein. Reicht das nicht aus, erhalten finanziell schwache Gemeinden zusätzlich sogenannte Mindestausstattungsbeiträge, damit sie mindestens 84 Prozent der durchschnittlichen Finanzkraft aller Gemeinden erreichen.
Der Lastenausgleich hilft Gemeinden, die besonders hohe Ausgaben haben – zum Beispiel in den Bereichen Bildung, Soziales oder wegen ihrer geografischen Lage. Wer weniger stark belastet ist, zahlt in diesen Ausgleich ein.

Gesamtübersicht Finanzausgleichszahlungen 2026 (PDF)