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Gemeindeammann Beat Käser, Pastoralassistent Berthold Kessler und Pfarrerin Beate Jaeschke (von links) nach der offiziellen Eröffnung und Segnung auf dem neuen Rheinuferwegs unterhalb der Holzbrücke. Foto: Jörg Wägli

Stein entdeckt seine «Rheinliebe» – Offizielle Einweihungsfeier für den neu gestalteten Rheinuferweg

Früher dem Rhein eher abgewandt, entdecken die Einwohnenden der Gemeinde Stein seit kurzem die «Rheinliebe». Möglich macht dies unter anderem der neugestaltete Rheinuferweg, der im Rahmen des Projekts «Rheinliebe» der IBA Basel 2020 umgesetzt wurde. Heute Morgen fand die Einweihung und Segnung statt.

JÖRG WÄGLI

Die Aktion «Rheinliebe» der Internationalen Bauausstellung IBA Basel 2020 hatte zum Ziel, die Rheinlandschaft vom Elsass bis in die Schweiz als verbindendes und länderübergreifendes Element aufzuwerten. Vorerst bis Rheinfelden angedacht, wurde der Perimeter der «Rheinliebe», in welchem die beteiligten Gemeinden von Fördergeldern für ihre Massnahmen profitieren können, schliesslich bis Höhe Stein/Bad Säckingen erweitert. Nach mehreren Jahren Planung und Umsetzung war es heute Morgen so weit, dass der neue attraktive Rheinuferweg in Stein offiziell seiner Bestimmung übergeben werden konnte.
In Anwesenheit zahlreicher Gäste, unter ihnen vor allem die Vertreter der benachbarten Gemeinden beidseits des Rheins, blickte Gemeindeammann Beat Käser auf den Werdegang des Steiner Abschnitts der «Rheinliebe» zurück. Dabei musste er nicht weniger als sechseinhalb Jahre zurückblicken. Damals, am 21. September 2015 erfolgte der eigentliche Start des Vorhabens mit der Lancierung einer Studie zur Aufwertung des Rheinuderwegs. Es folgten Workshops, Infoveranstaltungen, Vernehmlassungen. Am 8. Juni 2017 wurde der Projektierungskredit und auf den Tag genau ein Jahr später der Ausführungskredit in Höhe von 1,412 Mio. Franken bewilligt. Anfang 2019 war Baubeginn.

Die neue Treppe lädt zum Verweilen ein; eine Rampe entlang des alten «Lindt-Gebäudes» macht den Rheinuferweg auch für Personen mit Gehbehinderung möglich . Foto: Jörg WägliNeuer Rheinuferzugang
Wohl wichtigstes Element der «Steiner Rheinliebe» ist die Neugestaltung des Rheinuferzugangs beim alten Zollhaus und der historischen Holzbrücke. Dieser lädt mit einer rund 20 Meter breiten, grosszügig gestalteten Steintreppe neu zum Verweilen ein. Mit einer Rampe entlang des ehemaligen Lindt-Gebäudes ist der Zugang zum Rheinuferweg neu auch mit Rollstuhl, Kinderwagen oder Velo problemlos möglich. Der Bau dieser Rampe hatte denn auch zu gewissen Verzögerungen geführt, musste ihre Realisierung doch mit dem privaten Umbau- und Sanierungsprojekt «ehemaliges Lindt-Gebäude» koordiniert werden. Doch letzten Dezember konnte auch diese Rampe eröffnet werden.

Ein Aussichtssteg mit Fernrohr und Informationstafeln des Naturschutzvereins zur heimischen Vogelwelt lädt spannenden und schönen Naturbeobachtungen ein. Foto: Jörg Wägli1,5 Kilometer
Seither können Personen mit Gehbehinderung sowie Familien mit Kinderwagen den ebenfalls sanierten Rheinuferweg auf einer Gesamtlänge von rund 1,5 Kilometer uneingeschränkt geniessen. Ein Weg, der, wie Gemeindeammann Käser bei der Einweihung ausführte, mit diversen weiteren attraktiven Stellen zum Geniessen des Rheinufers einlädt. Start ist unterhalb des Kraftwerks mit der Riviera mit Badestelle und neuer Grillstelle. Unterhalb der Holzbrücke entstand eine grössere Nische mit Tischen, Bänken und Grillstelle. Wenige Meter weiter rheinabwärts lädt ein Aussichtssteg mit Fernrohr und Informationstafeln des Naturschutzvereins zur heimischen Vogelwelt zu Naturbeobachtungen ein. Bei der Adlerterrasse wurde schliesslich eine neue Aussichtsplattform mit Schatten spendender Pergola und am Ufer eine neue Ausstiegsstelle für Rheinschwimmer realisiert.
Mit Dankesworten an alle an der Projektumsetzung Beteiligten übergab Beat Käser das Wort seinem Amtskollegen aus dem benachbarten Bad Säckingen, Bürgermeister Alexander Guhl. Dieser wies in launigen Worten auf die seit Jahrzehnten sehr gute Zusammenarbeit von Bad Säckingen und Stein hin – eine stets konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit – und betonte, dass ein offener Rheinzugang eine grenzüberschreitende Chance darstelle. Bezüglich der «Rheinliebe»-Projekte auf badischer Rheinseite durfte auf die neue Bootsanlegestelle beim Familienheim hinweisen, von welchem an diesen Tag ein Fährbetrieb auf die Schweizer Seite in Betrieb war. Als weitere Elemente in Wallbach DE nannte er den erstellten Brunnenplatz sowie den Rheinuferweg, dessen Planung vor dem Abschluss stehe.
Abschliessend segneten Pfarrerin Beate Jaeschke (ref.) und Pfarreiseelsorger Berthold Kessler (kath.) den neuen Rheinuferweg. In vier kurzen Statements kamen sie auf die Bedeutung des Rheins zu sprechen, unter anderem auch als Friedensstifter, der Nationen und Menschen verbinde.

In der grösseren Nische mit Tischen, Bänken und Grillstelle unterhalb der Holzbrücke bewirtete am Samstag der Turnverein die Spazirgänger. Foto: Jörg WägliIm Anschluss an die offizielle Einweihung waren die geladenen Gäste zum Apéro sowie natürlich zu einem genussvollen Spaziergang auf dem neuen Rheinuferweg eingeladen. Hier betrieben Steiner Vereine zur Eröffnung kleine Festwirtschaften, in welchen sie allen Spaziergängern unter anderem Grilladen, Getränke, Kaffee und Kuchen gratis offerierten.

Bilder
Erstes Bild: Gemeindeammann Beat Käser, Pastoralassistent Berthold Kessler und Pfarrerin Beate Jaeschke (von links) nach der offiziellen Eröffnung und Segnung auf dem neuen Rheinuferwegs unterhalb der Holzbrücke. Foto: Jörg Wägli
Zweites Bild: Die neue Treppe lädt zum Verweilen ein; eine Rampe entlang des alten «Lindt-Gebäudes» macht den Rheinuferweg auch für Personen mit Gehbehinderung möglich . Foto: Jörg Wägli
Drittes Bild: Ein Aussichtssteg mit Fernrohr und Informationstafeln des Naturschutzvereins zur heimischen Vogelwelt lädt spannenden und schönen Naturbeobachtungen ein. Foto: Jörg Wägli
Viertes Bild: In der grösseren Nische mit Tischen, Bänken und Grillstelle unterhalb der Holzbrücke bewirtete am Samstag der Turnverein die Spazirgänger. Foto: Jörg Wägli