(md) In Verlängerung der wissenschaftlichen Konferenz «Sozialer Wandel in der Ukraine – Hürden und Chancen», die der Rheinfelder Wirtschaftsdozent Michael Derrer an der Hochschule Luzern organisierte, besuchten namhafte Sozialwissenschaftler und Spezialisten der Ukraine die Stadt Rheinfelden.
Michael Derrer stellte im Bohème Art-Restaurant seine Forschungsarbeit in Wirtschaftssoziologie den anwesenden Spezialisten vor. Die Forschungsarbeit trägt den Titel «Korruption, Erpressung und Macht in Russland und in der Ukraine». In sie fliessen mehrere Jahre Recherchen ein, und insbesondere die Resultate der Interviews, die der Autor zwischen August 2021 und Januar 2022 mit über 50 Personen in Moskau und in Kiev geführt hatte.
Die Recherche mündet in Empfehlungen für Entscheidungsträger aus Staat, Wirtschaft und gemeinnützigem Sektor zur Vermeidung korrupter Mechanismen im Geschäftsverkehr mit den untersuchten Ländern.
Seine ursprüngliche Absicht war, mit seinem Buch Schweizer Unternehmer besser auf das Umfeld vorzubereiten, das sie erwartet – damit sie Momente von Korruption besser umschiffen können. Heute hält er sein Werk auch deshalb nicht für unnütz, weil es Hilfsprojekten helfen kann – denn da, wo Geld fliesst, kann es auch Probleme geben. Menschen mit guter Absicht müssen darauf aufmerksam gemacht werden, dass sie in ein Umfeld kommen, in dem verschiedene Arten der Korruption eine grosse Rolle spielen. Geld kann so in die falschen Hände gelangen. Die Arbeit stellt auch Michael Derrers Doktorarbeit in Wirtschaftssoziologie dar und wird nächstes Jahr als Buch erscheinen.
Die internationalen Gäste – Soziologen, Politikwissenschaftler und Ökonomen aus der Ukraine, Grossbritannien, Polen, Ungarn und Deutschland, wohnten auch einer Stadtführung in Rheinfelden bei.
