(lr) Wenn sich Kunst, Musik und Menschlichkeit begegnen, entsteht ein Raum der leisen, aber tiefen Berührung. Das ist die Erfahrung der Künstlerin, die zur Eröffnung der neuen Ausstellung über Palliative Care in Rheinfelden eingeladen worden ist.
Die Musikerin Veronika Ehrensperger-Leutschacher präsentiert in diesem Rahmen ihr Programm «Eine Harfe, oder bin ich schon beim Wolkenchef?» Dieses verbindet Musik und Erzählungen aus ihrer langjährigen Tätigkeit als Hospizmusikerin – poetisch, humorvoll und zutiefst menschlich.
Ehrensperger-Leutschacher, ausgebildet am Konservatorium Innsbruck und heute Dozentin an der Musikschule Prova in Winterthur, hat sich in den letzten Jahren intensiv mit den Themen Harfe, Klang und Heilung auseinandergesetzt. Neben ihrer klassischen Ausbildung absolvierte sie Weiterbildungen im Bereich Jazz sowie Studien an der Akademie für Harfe und Heilmusik in München, mit Schwerpunkt Palliative Care. Seit 2018 musiziert sie regelmässig im Zürcher Hospiz Lighthouse – dort, wo sich das Leben von seiner fragilsten und zugleich berührenden Seite zeigt.
In ihrem Bühnenprogramm lässt sie die Harfe sprechen – zart, tröstend, manchmal schelmisch –, während sie Geschichten erzählt, die vom Alltag an der Grenze zwischen Leben und Tod handeln. Es sind kleine Anekdoten, flüchtige Begegnungen und Augenblicke der Nähe, die zeigen: Sterben ist kein abstraktes Thema, sondern Teil unseres Lebens. «Musik ist eine Brücke zwischen den Welten», gibt Ehrensperger-Leutschacher zu bedenken. «Sie verbindet Menschen dort, wo Worte enden.
So versteht sich auch der Abend in Rheinfelden als Einladung zum Innehalten, Zuhören und Staunen. Die Harfenistin öffnet mit ihren Klängen und Erzählungen einen Resonanzraum, in dem Tod, Zuversicht und Friede nicht Gegensätze, sondern Teile eines gemeinsamen menschlichen Erfahrungsbogens sind. «Mein Anliegen ist es, Sterben und Palliative Care den Menschen, die fern von diesem Thema sind, auf eine sehr persönliche Art näher zu bringen» erklärt die Künstlerin.
Die Wanderausstellung ist Cicely Saunders gewidmet, die als Mutter der Palliative-Care Bewegung gilt. Diese Ausstellung macht anfangs November Halt in Rheinfelden. Einführung bei der Vernissage macht Martina Holder-Franz, Autorin einer Monografie über Saunders. Grussworte von Dominik Burkhardt, Stadtrat von Rheinfelden und Claudia Hauser, Präsidentin von «palliative aargau», stellen die Thematik in die gesamtgesellschaftliche Perspektive. Nach dem Bühnenprogramm der Harfenistin lädt die Reformierte Kirchgemeinde zum Apéro ein.
Freitag, 1. November, Beginn 19 Uhr, ref. Kirche Rheinfelden. Die Ausstellung dauert bis 12. November und ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Weitere Begleitveranstaltungen am 7. November., 19.30 Uhr, Konzert mit Erfahrungsberichten aus Medizin, Pflege und Seelsorge und am 12. November, 19 Uhr, Vortrag über Cicely Saunders als Finissage.
Weitere Infos: www.ref-rheinfelden.ch/palliativecare