„Ich bau eine Stadt für dich“, war einer der Songs, den die Lehrerband der Oberstufe Steinli in Möhlin zur Einweihung des Ergänzungsbaus am Donnerstag spielte. Ein Song, der Symbolcharakter hatte. Schliesslich begann die Entwicklung des Schulareals bereits im Jahr 1992, wie der scheidende Gemeindeammann Fredy Böni in seiner Ansprache vor Grossräten, Gemeinderätin, Lehrern und anderen Gästen deutlich machte. 580 Schülerinnen und Schüler besuchen das Oberstufenzentrum seit diesem Schuljahr – 60 mehr, als noch im zurückliegenden Jahr. Diese 60 kommen seit Schuljahresbeginn aus dem übrigen Möhlintal ins Steinli.
JÖRN KERCKHOFF
Es sei zwar keine Stadt gebaut worden, mit der Entwicklung des Sport- und Schulzentrums Steinli-Storebode aber doch ein sehr beachtliches Grossprojekt, stellte Böni fest. Die Stimmbürger hätten mit ihrer Zustimmung zum Kauf des 7000 Quadratmeter grossen Grundstücks im Jahr 1992 den Weg freigemacht für die Errichtung eines Schul- und Sportzentrums in Möhlin. 2,8 Millionen Franken seien damals für den Kauf des Grundstücks ausgegeben worden, so Böni. Im Jahr 1997 sei der Ausbaustandard definiert worden und noch im gleichen Jahr habe die etappierte Umsetzung begonnen.
53 Millionen Franken in das Schul- und Sportzentrum Steinli-Storebode investiert
Dazu gehörte unter anderem die Sanierung und Erweiterung der Oberstufenschulhäuser Steinli für 10,3 Millionen Franken, der im Jahr 2000 die Errichtung des Primarschulhauses Storebode für knapp elf Millionen Franken folgte. Ein weiterer Mosaikstein sei der Bau der Aussensportplätze inklusive Garderobenräume für 4,5 Millionen Franken gewesen. Die Errichtung des nun eingeweihten Ergänzungsbaus für 13 Millionen Franken sei ein „neuer und funkelnder“ Mosaikstein, so Böni. 53 Millionen Franken seien so in den vergangenen 25 Jahren in das Sport- und Schulzentrum investiert worden, das nun für mehrere Generationen von Schülern und Lehrern einen modernen Standard biete, zeigte sich Böni bei einer seiner letzten Amtshandlungen als Gemeindeammann überzeugt.
Projekt löste auch kontroverse Diskussionen aus
Dabei war es gar nicht so klar, dass der Bezug des Gebäudes und damit auch die Einweihung zum geplanten Termin stattfinden konnte, wie Gemeinderat Karl Eiermann – Vorsitzender der Kommission Bildung, Gesundheit und Soziales – in seiner Ansprache feststellte. „Es ist das Wunder von Möhlin“, machte Eiermann deutlich, dass das Bauprojekt eines mit vielen Herausforderungen gewesen sei. Die Vorstellung der verschiedenen Modelle des Architekten-Wettbewerbs habe auch kontroverse Diskussionen ausgelöst, machte Karl Eiermann deutlich, dass das Projekt längst nicht nur Zustimmung erfuhr.
15 Sitzungen habe die Arbeitsgruppe „Realisierung Steinli“ abgehalten, der 14 Personen angehörten. So sei ein gut durchdachter Ablaufplan für die Errichtung des Erweiterungsbaus entstanden, blickte der Vorsitzende der Arbeitsgruppe sehr zufrieden zurück. Im Februar 2020 erfolgte der Spatenstich für ein sehr ambitioniertes Projekt. Zum Wunder von Möhlin gehöre übrigens auch, dass sich eine grössere Unterschreitung der kalkulierten Baukosten abzeichne. „Das ist auch nicht selbstverständlich“, so Karl Eiermann in seiner Ansprache.
Viele Herausforderungen zu meistern gehabt
Ambitioniert in zeitlicher Hinsicht, aber auch in vielen anderen Belangen, sei das Projekt gewesen, wie Architekt Niklaus Widmer feststellte. Schliesslich sollte es ein modernes Schulgebäude werden, das allen Anforderungen genügt, die heute zum Standard des Schulbetriebs gehören und dabei gleichzeitig aber möglichst wenig kosten. Auch Widmer schilderte das Projekt als Herausforderung, die von allen Beteiligten dank sehr guter Kommunikation und Zusammenarbeit aber gemeistert worden sei.
"Kritiker lagen falsch"
Gemeinderat und Schulpflegepräsident Stephan Müller richtete sich in seiner Rede auch an die Kritiker eines Oberstufenzentrums für das gesamte Möhlintal. Sie hätten falsch gelegen mit ihrer Kritik, dass das Schulzentrum Steinli nicht genügend Platz für die zusätzlichen Schüler biete, verteidigte Müller den Entscheid, die Oberstufe des Möhlintals im Steinli zusammenzuführen. Auch er habe zwar seine Zweifel gehabt, dass es mit der Inbetriebnahme des Gebäudes zum neuen Schuljahr klappe, aber tatsächlich habe es funktioniert, das 13-Millionen-Projekt fristgerecht im Juni fertigzustellen. „Es ist ein schlichter aber heller und gelungener Ergänzungsbau geworden“, lobte und dankte Müller allen Beteiligten.